Es war ein klassisches Déjà-vu: Ähnlich wie am Spieltag zuvor gegen Westfalia Rhynern überzeugte unsere Erste Mannschaft mit einer geschlossenen Defensivleistung, ließ nahezu keine Großchance des Gegners zu und nahm das Spielgeschehen im Verlauf der Partie mehr in die eigene Hand. Erneut verpasste es die Elf von Cheftrainer Florian Reckels jedoch, sich mit einem eigenen Treffer für den hohen Aufwand zu belohnen und holte damit das zweite torlose Remis in Serie. „Wenn es heute einen Sieger gegeben hätte, wären nur wir dafür infrage gekommen“, sah Reckels ein gutes Auswärtsspiel seiner Mannschaft, denn: „Hier in Clarholz ist es nicht so einfach, zu bestehen“. Tatsächlich sammelte die Clarholzer Victoria alle acht Zähler daheim. Der erstmals in die Startelf berufene Leon Gensicke verpasste die Gievenbecker Führung in Durchgang eins nur knapp: Erst scheiterte er per Kopf (15.), danach per Freistoß (23.). Die größte Chance der Partie gehörte dem eingewechselten Alex Wiethölter, der sich selbst nach einem Doppelpass mit Louis Martin in Szene setzte und nur im letzten Augenblick geblockt werden konnte (83.).
Im nächsten Spiel vor heimischem Publikum empfängt der FCG im Stadion am Gievenbecker Weg den per Luftlinie nur 50 Kilometer entfernten FC Eintracht Rheine zum „kleinen Oberliga- Derby“. Die Rheinenser spielen seit 2013 durchgängig in der Oberliga und beendeten auch die letzte Spielzeit auf einem überzeugenden 10. Rang, sind in dieser Saison rein punktetechnisch jedoch noch nicht so wirklich in Fahrt gekommen: Schmale sechs Zähler holte der FCE aus den ersten neun Spielen. Neben teils deftigen Klatschen, wie dem 0:5 bei den Sportfreunden Lotte, dem 0:4 in Ennepetal und dem 0:4 in Clarholz punktete Rheine mit einem 3:3 zum Auftakt in Sprockhövel sowie in Heimspielen gegen Preußens U23 (0:0) sowie gegen Rhynern (4:4). Die langersehnte Siegpremiere gelang mit dem 2:0 über den ambitionierten TuS Bövinghausen vor zwei Wochen. Es folgte im zweiten Heimspiel am „Delsen“ nacheinander ein 1:2 (0:2) gegen Aufsteiger Türkspor.
Coach Rainer Sobiech (45) kam im Januar 2021 als Co- Trainer zum FCE zurück, wo er von 2014 bis 2016 bereits für die U19 in der Westfalenliga verantwortlich war. Unter anderem trainierte er dort die heute in die „Erste“ aufgerückten FCE- Kicker Colin van den Berg, Luca Meyer und Mirko Janning. Mitte Dezember 2021 rückte der Assistent dann überraschend ins erste Amt, das der Münsteraner Cihan Tasdelen wegen beruflicher Belastungen seinerzeit eigenmächtig aufgab.
Zur neuen Spielzeit wechselten Yakup Kilinc (TuS Hiltrup), Fitim Fejza (Osnabrücker SC), Junior Kone (SV Meppen II), Schnapper Thijs Terhalle (Twente U21) sowie die Offensivakteure Sören Wald (Borussia Emsdetten) und Dia Tchadjobo (SC Preußen Münster) nach Rheine. Gemeinsam kompensieren sie die schwerwiegenden Abgänge von vier Stammkräften: Innenverteidiger Joschka Brüggemann zog es nach Hiltrup, Fabian Kerellaj und Georges Baya Baya kicken nun am Lotter Autobahnkreuz und Marvin Holtmann wechselte im vergangenen Sommer zu unserem FCG. Der 27- jährige folgt damit auf Guglielmo Maddente (von 2019-2021), Philip Röhe (2015-2020) und Jannis Fraundörfer (2019-2022), die allesamt für die Eintracht am Ball waren.
„Wir erwarten Sonntag ein schwieriges und enges Spiel“, prognostiziert unser Cheftrainer Florian Reckels, der seinerzeit selbst für den FCE in der Oberliga flemmte. „Rheine hat eine erfahrene, gestandene und kampfstarke Oberliga- Mannschaft und hat das auch trotz der Tatsache, dass sie noch nicht so wirklich in Tritt gekommen sind, in den letzten Wochen mehrfach unter Beweis gestellt. Wir gehen das Spiel total selbstbewusst an und freuen uns zuhause auf ein schönes Oberliga- Derby“. Keine Option für den Spieltagskader sind Milli Brüwer, Julien Gnoth und Niklas Frese, die ebenso wie die Langzeitverletzten Jannik Balz, Janes Niehoff, Jannis Fraundörfer und Elias Strotmann ausfallen.
_____
Hier könnt ihr bereits jetzt die neue 49er- Stadionzeitung lesen!
Foto: Markus Paletta
#AUSPURERFREUDEAMSPIEL