Stark besetztes Bövinghausen gastiert im Sportpark

Gäste setzen auf Neu- Coach Baris Özbek und möchten Aufstieg in die Regionalliga realisieren

Drei ganz hart erarbeitete Punkte entführte unsere Erste bei der jüngsten Auswärtsreise aus Dortmund. Gegen die hochkarätig besetzte Aufstiegsmannschaft von Türkspor entwickelte sich schnell und wie erwartet ein Spiel mit viel Defensivarbeit gegen einen ballsicheren Gegner, der es verpasste, aus der optischen Feldüberlegenheit Profit zu schlagen. Mit ein wenig Glück ging der FCG früh in Führung, als Anton Mand auf einen zu kurz geratenen Einwurf spekulierte, den Torwart überlupfte und zum 1:0 einschob (14.). „Wir sind natürlich überglücklich, weil wir genau wussten, dass es hier sehr schwer wird“, sagte unser Cheftrainer Florian Reckels auf der anschließenden PK. „Die Führung hat das Spiel dann in die für uns richtige Richtung gelenkt, Türkspor musste gegen 10 Mann anrennen“. Das tat der Gastgeber auch, jedoch hielt die wackere FCG- Abwehr um Schlussmann Nico Eschhaus immer stand. Praktisch mit dem Schlusspfiff besorgte der eingewechselte Guglielmo Maddente (90.+4) die Entscheidung mit seinem ersten Ballkontakt- und der Gievenbecker Jubel kannte keine Grenzen.

Am kommenden Spieltag (So, 15:00 Uhr) kommt es zum nächsten Duell gegen einen Dortmunder Gegner, wenn die Mannschaft des TuS Bövinghausen im Gievenbecker Sportpark gastiert. An der Seitenlinie des TuS hat seit wenigen Tagen Ex- Profi Baris Özbek (37) das Sagen, der in der Spielzeit 21/22 selbst noch für Bövinghausen kickte und zuvor unter anderem über 100-mal in der türkischen Süper Lig am Ball war. Der frühere U21- Nationalspieler für Deutschland blickt auf eine bunte Karriere zwischen Ruhrgebiet, Berlin, Stationen in der Türkei sowie einen Lebensmittelpunkt auf Zypern, den er verlässt, um mit Bövinghausen die bekannt hochgesteckten Ziele zu erreichen: „Ich habe immer betont, dass ich mit einem Verein arbeiten will, der ambitioniert ist. Die Mannschaft will hoch, also gehen wir es gemeinsam an. Das Ziel bleibt der Aufstieg“, betont der Neu- Coach, der auf Christian Knappmann folgt.

Knappmann übernahm erst im April das Zepter in Bövinghausen und warf nach der 0:6- Derbypleite gegen Türkspor Dortmund vor zwei Wochen hin. „Ich habe nach reiflicher Überlegung für mich entschieden, dass es das war. Zu meinen Beweggründen werde ich mich öffentlich nicht äußern. Ich wünsche dem TuS Bövinghausen alles Gute“, sagte der 42 Jahre alte Knappmann anschließend gegenüber „reviersport“.

In Zusammenarbeit mit Präsident und Mäzen Ajhan Dzaferoski hatte der Ex- Trainer den TuS- Kader einem umfassenden personellen Wandel unterzogen und einige etablierte Spieler verpflichtet, die auf starke Karrieren im ambitionierten Sport zurückblicken. Unter den 23 Sommerneuzugängen befindet sich Ex- Preuße Markus Piossek (34), der auf 299 Drittliga- Spiele kommt. Auch Defensivhüne Jeron Al- Hazaimeh (31) war für Preußen am Ball und kommt auf 162 Drittliga- Partien. Andre Dej (31) sammelte 184 Regionalliga- und 90 Drittliga- Spiele und Gordon Wild (28) blickt sogar auf einen Einsatz in der US- Amerikanischen MLS zurück. Am Deadline Day kam Yanni Regäsel, der als 27- jähriger Spieler mit der Empfehlung von 16 Bundesliga- Einsätzen (Eintracht Frankfurt, Hertha BSC) kommt und von Neu- Trainer Özbek prompt in die Startformation berufen wurde.

„Wir wissen ganz genau um die hohe Qualität von Bövinghausen und gehen mit geschärften Sinnen in die Partie“, sagt unser Cheftrainer Florian Reckels. „Sie sind auf nahezu allen Positionen überragend besetzt und haben fast ausschließlich Spieler mit Profi- Erfahrung im Kader. Wir wissen aber auch um unsere Qualitäten, möchten unseren Lauf vor heimischem Publikum fortsetzen und an unserer Leistung von letzter Woche anknüpfen“. Die personelle Lage bleibt weitestgehend entspannt, bei nur wenigen Ausfällen (Konstantin Klüner, Jannik Balz, Janes Niehoff, Jannis Fraundörfer, Leon Gensicke) hat das Trainerteam die Qual der Wahl.

Foto: Markus Paletta