Einen Punkt brachte der 1.FC Gievenbeck am Sonntag vom Stimberg aus Erkenschwick mit. Zufrieden mit dem Ergebnis war im Lager der 49ers nach Abpfiff aber niemand so wirklich. Trotz massig Ballbesitz und Spielkontrolle zu Beginn war es Arda Nebi, der die Rot-Schwarzen nach einer Unaufmerksamkeit in der Gievenbecker Defensive in der 29. Spielminute überraschend in Führung brachte. Das machte die Aufgabe für die Mannschaft unseres Trainerduos Torsten Maas und Steffen Büchter, gegen die äußerst tiefstehenden Schwicker eine Lösung zu finden, nicht einfacher. Doch die Reaktion ließ nicht lange auf sich warten: Gerade einmal sieben Minuten nach dem Rückstand konnte Bene Fallbrock per Kopfball nach Flanke von Louis Martin für den überfälligen Ausgleich sorgen (36.). In der Folge sahen die Zuschauer viel Ballbesitz der Gäste aus dem Westen Münsters und einen Gastgeber, der, auch aufgrund seiner sportlichen Situation, mit Mann und Maus das eigene Tor verteidigte und alles investierte, den einen Punkt zu behalten. Diese Herangehensweise der Spielvereinigung aus Erkenschwick zeigt deutlich, welchen Respekt sich der FCG mittlerweile in der Oberliga erspielt hat. „Für einen Punkt in Erkenschwick braucht man sich nicht schämen, dennoch waren wir die einzige Mannschaft, die auf Sieg gespielt hat. Gerade in der zweiten Halbzeit war es ein Spiel auf ein Tor und Erkenschwick hat früh angefangen auf Zeit zu spielen. Am Ende haben wir unsere guten Chancen auf ein Tor nicht nutzen können. Solche Spiele gibt es leider auch. Jetzt setzen wir alles daran, dass wir den Jungs Lösungen mitgeben, um auch solche Spiele zu gewinnen, damit am Ende unser hoher spielerischer Aufwand mehr Ertrag bringt“, berichtete Torsten Maas nach Abpfiff.
Der Blick ist nun wieder nach vorne gerichtet, wenn am Wochenende Westfalia Rhynern zu Gast in der Senger Arena ist. Die Mannschaft aus dem Süden Hamms kommt aus einer spielfreien Woche und fertigte zuvor Concordia Wiemelhausen mit 7:1 ab. Allgemein ist die Westfalia in einer bestechenden Form. Trainer Alexander Bruchhage lobte seine Mannschaft danach in den höchsten Tönen: „Das war ein Ausrufezeichen an die Konkurrenz. Ich will nicht 60 überragende Minuten, sondern 90 davon, das muss unser Anspruch sein. Wir haben also noch Luft nach oben. Wir wollen mehr. Und wir können mehr“, schickte Bruchhage direkt noch eine Kampfansage an die Konkurrenz hinterher.
Dieses Selbstvertrauen ist angesichts der Ergebnisse durchaus nachvollziehbar. Lediglich beim 2:2 gegen die U23 von Preußen Münster wurden im Jahr 2025 Punkte abgegeben. Die Spiele gegen Erkenschwick, Schermbeck und wie angesprochen gegen Wiemelhausen wurden allesamt gewonnen. In welcher Verfassung sich Rhynern am Sonntag in der Senger Arena zeigt, bleibt dennoch abzuwarten. Ohnehin stehen in den nächsten Wochen knackige Spiele für den aktuell Tabellenvierten der Oberliga an. Auf das Spiel in Gievnbeck folgen das Pokalspiel in Holzwickede sowie die Oberliga- Duelle gegen Bochum II und gegen den SV Lippstadt. Will man also in Rhynern nochmal auf den Regionalliga-Zug aufspringen, wird der Monat März ein entscheidender für die Blau-Weißen, damit man den vier Punkte Rückstand auf die SF Siegen (Rhynern hat ein Spiel mehr ausgetragen) noch aufholt.
FCG-Trainer Steffen Büchter erwartet mit Rhynern einen Gegner auf höchstem Oberliga-Niveau: „Uns erwartet ein Gegner, der genau weiß, was er kann und was er spielen will. Sie haben eine klare Struktur, aus der sie mit viel Qualität glänzen können. Sie punkten konstant und gewinnen ihre Spiele. In Mergim Deljiu haben sie einen Spieler, der offensiv heraussticht und immer wieder Bälle gut festmachen kann. Dazu kommt mit Julius Woitaschek im Zentrum ein super Stabilisator, der maßgeblich zu einer starken Defensivreihe beiträgt. Für uns gilt es, Lösungen gegen diese starke Defensive zu finden und die vielseitige Offensive in den Griff zu bekommen. In Summe erwartet uns schon eine Mammutaufgabe, wenn man die aktuelle Form von Rhynern sieht", sagt Büchter.
Zum Personal: Neben den Langzeitverletzten Fredde Schulte, Dani Geisler, Tom Sikorski und Timon Tenambergen wird auch Philip Röhe sicher ausfallen. Dazu hat sich Nils Heubrock in Erkenschwick erneut einen Muskelfaserriss im Oberschenkel zugezogen. Für Hannes John könnte eine Nominierung noch zu früh kommen. „Der Kader rückt Woche für Woche nochmal enger zusammen, nichtsdestotrotz wollen wir gemeinsam durch diese Phase durchkommen und uns beweisen“, zeigt sich Büchter optimistisch.
Text: Felix Hennig