Momentan ist er drin, der vielzitierte Wurm. Seit nunmehr acht Ligaspielen ist die erste Mannschaft vom 1. FC Gievenbeck sieglos. Eine Serie, die es in den letzten sehr erfolgreichen 1 ½ Jahren nicht gab - und eine, die zur Entwicklung der jungen Mannschaft einfach dazu gehört. "Viele haben uns diese Phase schon viel früher prognostiziert", kann unser Trainerduo Torsten Maas und Steffen Büchter die derzeitige Formschwäche einordnen. "Jetzt kommt es halt man drauf an, sich gegen Widerstände zu wehren und nicht den Kopf in den Sand zu stecken. Wir brauchen Spieler, die in der aktuellen Phase Verantwortung übernehmen wollen". Den jüngsten Rückschlag musste der FCG am Ostermontag beim Auswärtsspiel in Clarholz hinnehmen. Typisch für die aktuelle Situation fiel das entscheidende Tor kurz eines "eigentlich klassischen 0:0- Spiels" (O- Ton Torsten Maas) ganz kurz vor Schluss. Rene Michen war es, der den vielumjubelten Siegtreffer für die Hausherren erzielen konnte (87.). Zur Wahrheit gehört allerdings auch, dass der FCG in einer entscheidenden Spielszene nicht das nötige Glück auf seiner Seite hatte. Clarholz-Keeper Nils Hahne nahm den Ball zehn Minuten vor dem Siegtreffer klar außerhalb des Strafraums in die Hand und brachte Julian Conze so um eine klare Torchance. Wie das Spiel in den letzten 20 Minuten in Überzahl gelaufen wäre, wäre dennoch rein spekulativ. „Ich glaube schon, dass beide Teams heute mit dem Unentschieden hätten leben können. Unterm Strich ist es aber ein eher verdienter Sieg für Clarholz, weil sie mehr Druckphasen entwickeln konnten und in den wichtigen Szenen einfach konsequenter waren“, resümierte Maas nach Abpfiff.
Nun gilt es, das Clarholz-Spiel aus den Köpfen zu bekommen, den Frust in Energie umzuwandeln und den Blick auf das anstehende Heimspiel gegen die SG Finnentrop/Bamenohl zu richten. Überhaupt ist das Spiel am kommenden Sonntag um 14:30 Uhr in der Senger Arena der Startschuss für drei Liga- Heimspiele in Serie. Wir erwarten dabei die Gäste aus dem Sauerland, die sich sich nach dem Aufstieg im Jahr 2020 in der Oberliga etabliert haben. Nach der ersten Oberligasaison, welche noch wegen der Corona-Pandemie abgebrochen wurde, landeten die Bamenohler Jungs immer im gesicherten Mittelfeld und konnten die Spielzeit 2021/22 sogar auf einem starken vierten Platz abschließen. Auch in der aktuellen Saison befinden sich die grün-weiß-schwarzen wieder auf dem besten Wege zum Klassenerhalt. 37 Punkte konnte das Team von Cheftrainer Jonas Ermes in 29 Spielen sammeln, was in Summe zu einem 14. Tabellenplatz mit 23 Punkten Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz führt.
Der Schwachpunkt der Sauerländer ist schnell ausgemacht: mit 62 Gegentoren ist aktuell nur Concordia Wiemelhausen anfälliger in der Defensive. Nichtsdestotrotz kann die SG mit einem Sieg in der Senger-Arena am FCG vorbeiziehen. Damit dies gelingt, werden die Gäste wohl viel Hoffnung in ihr starkes offensives Duo setzen. Mit Eren Albayrak und Johannes Thiemann verfügen sie über zwei Angreifer, die bereits zweistellig getroffen haben und sich somit für 50% aller Tore verantwortlich zeigen. Johannes Thiemann war es auch, der die chronisch heimstarken Bamenohler an Ostermontag durch seinen Treffer zum 1:0-Erfolg über Westfalia Rhynern führte. Im Sommer wechselt er die Seiten, er wurde kürzlich als Sommertransfer in Rhynern präsentiert. Durch den Sieg unterstrichen die Sauerländer zudem ihr gute Form im neuen Jahr: In den letzten sieben Partien musste sich die Ermes- Elf nur der U23 von Preußen Münster geschlagen (2:4) geben und konnte unter anderem Siege in Erkenschwick (4:3) und gegen Schermbeck (2:1) einfahren.
FCG-Trainer Steffen Büchter erwartet somit ein enges Spiel gegen einen formstarken Gast: „Sie sind unbestritten gut in Form, da sie in der kompletten Rückserie sehr konstant und stabil ihre Punkte einfahren. Finnentrop / Bamenohl verfügt über eine hohe spielerische Qualität, sie gehen ins Risiko und lösen sehr viel flach. Wir erwarten ein ausgeglichenes Spiel und wollen für die nächsten Heimspiele natürlich unbedingt wieder in die Erfolgsspur finden“
Personell sieht es im Vergleich zum Clarholz- Spiel ein wenig besser aus: Daniel Geisler steht vor seinem Kadercomeback, ebenso steht U19- Akteur Kerolos Makkar nach überwundener Erkältung wieder zur Verfügung.
Text: Felix Hennig
Foto: Bolzplatzfotografie